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DRG Magazin 2/2017

sein können. Dann wird die Knochendichte mit bildgebenden Verfahren gemessen, der Fachbegriff dafür ist Osteodensitometrie. Röntgen: das DXA-Verfahren Die DXA- oder DEXA-Methode ist ein Niedrigdosenröntgenverfahren, das sehr verlässliche Ergebnisse zur Knochendichte liefert. Für den Patienten ist die Untersuchung schmerzfrei und kommt mit einer geringen Strahlendosis aus, die etwa der natürlichen Strahlenbelastung entspricht, der ein Mensch im Laufe eines Tages im Alltag ausgesetzt ist. Bei der Untersuchung durchdringt Röntgenstrahlung das Gewebe. Je dichter die Knochenstruktur, desto mehr Strahlung wird „geschluckt“. Ein Computer berechnet dann aus den Strahlenabweichungen den Knochendichtewert. Dieser wird mit einem alters- und geschlechtsentsprechenden Normalkollektiv über den sogenannten T-Wert verglichen. Das relative Frakturrisiko beschreibt der Z-Wert. QCT: die quantitative Computertomografie Diese Methode ist vor allem für Patienten geeignet, bei denen eine GESUNDHEIT DXA-Messung nicht durchführbar ist, weil bestimmte Faktoren die Messergebnisse verfälschen würden. Das können zum Beispiel schwere degenerative Veränderungen der Lendenwirbelsäule sein, starke Arterienverkalkungen oder Wirbelsäulenverkrümmungen. Die QCT hat den Vorteil, dass ein Knochenabbau früher nachgewiesen werden kann als mit anderen Verfahren. Der Nachteil: Die Strahlendosis ist höher als bei der DXA. Sonografie: quantitativer Ultraschall Dieses bildgebende Verfahren kommt ohne Strahlenbelastung aus, das ist ein großer Vorteil der Ultraschalluntersuchung. Der quantitative Ultraschall (QUS) darf allerdings nicht zur Diagnose der Osteoporose nach WHO-Definition verwendet werden. Zwar kann der QUS des Knochens, bevorzugt an der Ferse, zusätzliche Informationen zum Frakturrisiko eines Patienten liefern. Im Falle eines konkreten Verdachtes auf Osteoporose sollte jedoch besser auf konventionelle Methoden zur Knochendichtemessung zurückgegriffen werden. So sieht ein knochenfreund- licher Lebensstil aus: Knochengesunde Ernährung Kalzium ist der wichtigste Knochenbaustein. Um ausreichend mit dem Mineralstoff versorgt zu sein, empfiehlt es sich, reichlich Milchprodukte, grünes Gemüse und Mineralwasser zu sich zu nehmen. Was man beachten sollte: Es gibt einige Lebensmittel, die sich negativ auf den Kalziumhaushalt auswirken, etwa Fertiggerichte, Chips, Cola oder Wurst. Schuld daran ist das enthaltene Phosphat, das dafür sorgt, dass Kalzium vermehrt aus dem Knochen abgebaut und die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm reduziert wird. Damit der Körper Kalzium über den Darm aufnehmen kann, braucht er Vitamin D. Die Versorgung über die Ernährung ist nicht ganz einfach, denn nur sehr wenige Nahrungsmittel, zum Beispiel fetter Fisch oder Ei, liefern das Vitamin. Unter Einfluss von Sonnenlicht kann der Körper aber einen Großteil des täglichen Bedarfes in der Haut selbst bilden. Aktuelle Osteoporose-Leitlinien raten daher zu einer täglichen Sonnenlicht-Exposition von mindestens 30 Minuten. Bewegung tut den Knochen gut Studien zeigen, dass eine gesteigerte Belastung mit einer Zunahme der Knochenmasse und einer Steigerung der Festigkeit verbunden ist. Sportarten, die mit Gewichtsbelastung, Richtungswechseln und Sprüngen verbunden sind, tragen am ehesten zur Erhöhung der Knochendichte bei. Da diese Sportarten aber bei einer Osteoporose mit einem erhöhten Verletzungsrisiko gepaart sind, sollten Patienten mit nachgewiesen geringer Knochendichte Walking oder Krafttraining bevorzugen. Studien ergaben, dass bei einer niedrigen Knochendichte gleichzeitig die Reizschwelle für mechanische Reize erniedrigt ist. Der Knochen reagiert dann also auch auf sanftere sportliche Betätigung mit einer Zunahme an Masse. • 1. Die Wirbelkörper zeigen ein streifiges Erscheinungsbild und eine erhöhte Durchlässigkeit für die Röntgenstrahlen – ein Hinweis auf eine Osteoporose 2. Als Folge der Osteoporose kommt es zu Einbrüchen der Wirbelkörper (Pfeile) 3. Das CT-Bild stellt die streifige Zeichnung der Wirbelkörper im Rahmen der Osteoporose sehr deutlich dar. Zusätzlich sind sowohl die kortikale als auch die trabekuläre Knochensubstanz deutlich vermindert 1. 2. 3.


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