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DRG Magazin 2/2017

Damit der Knochen stark bleibt OOsteoporose ist eine Stoffwechselkrankheit, Weniger als ein Viertel aller Osteoporose-Erkrankungen wird diagnostiziert. Wird sie mithilfe der Radiologie erkannt, kann sie frühzeitig behandelt werden. So bleibt wertvolle Lebensqualität erhalten die sich auf die Stabilität der Knochen auswirkt. Der Begriff bedeutet „poröser Knochen“ – der Volksmund spricht von „Knochenschwund“. Unsere Knochen sind keine starren, unveränderlichen Gebilde, sie sind ständigen komplizierten Umbauprozessen unterworfen. In einem gesunden Knochen findet ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel zwischen Zellaufbau und -abbau statt. Ist es gestört, kann es zu einem verstärkten Abbau von Knochensubstanz kommen. Der Knochen verliert an Dichte und wird damit anfälliger für Frakturen. In Deutschland leiden geschätzte sechs Millionen Menschen an Osteoporose. Frauen erkranken häufiger als Männer. Besonders gefährdet sind sie nach den Wechseljahren, denn der gesunkene Östrogenspiegel beeinträchtigt den Knochenstoffwechsel. Auch Medikamente wie Kortisonpräparate können die Entwicklung einer Osteoporose begünstigen. Das Gefährliche an Osteoporose ist, dass die daraus resultierenden Brüche schwierig zu behandeln sind und schlecht heilen, da poröse Knochen nur langsam zusammenwachsen und stabilisierende Implantate schwer Halt finden. Ist der Knochen einmal abgebaut, kann er leider nur begrenzt wieder aufgebaut werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Osteoporose früh diagnostiziert und behandelt wird. Bei diesen Warnsignalen ist ein Osteoporose-Check sinnvoll: Knochenbrüche nach kleineren Stürzen und Unfällen Diese „niedrigtraumatischen“ Knochenbrüche ohne echtes Unfallereignis sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Stabilität der Knochen nicht mehr ausreicht, um alltäglichen Belastungen standzuhalten. Abnahme der Körpergröße Im Alter zu schrumpfen ist ganz normal. Übersteigt der Körpergrößenverlust aber vier Zentimeter, können unentdeckte Wirbelkörperbrüche die Ursache sein. Das Tückische: Nur ein Drittel aller Wirbelkörperbrüche als Folge von Osteoporose wird diagnostiziert, denn sie verursachen häufig kaum Beschwerden. Zur Abklärung erstellt der Arzt eine Röntgenaufnahme der Wirbelsäule. Die Stabilität einer Fraktur wird durch die Computertomografie beurteilt. Werden Wirbelkörperfrakturen festgestellt, gibt die Magnetresonanztomografie Aufschluss, ob es sich um einen frischen oder älteren Bruch handelt und ob der Bruch möglicherweise eine andere Ursache als Osteoporose hat. Oberschenkelhalsfrakturen Ein typisches Symptom der Altersosteoporose sind Brüche des Oberschenkelhalses. Dabei bricht das schmale Verbindungsstück zwischen Oberschenkelknochenschaft und Hüftkopf. Ebenfalls häufig sind Brüche des Unterarms, des Oberarmknochens, der Hüfte und des Beckens. Kombination mehrerer Risikofaktoren Hohes Lebensalter ist einer der größten Risikofaktoren. Der Dachverband Osteologie empfiehlt daher allen Frauen ab 70 und Männern ab 80 Jahren einen Osteoporose-Check. Kommen mehrere Risikofaktoren wie Bewegungsarmut, Untergewicht, Nikotinkonsum, Einnahme von kortisonhaltigen Medikamenten oder bei Frauen ein verfrühter Eintritt der Wechseljahre zusammen, sollte man sich früher untersuchen lassen. Und dann kommt die Radio- logie ins Spiel – so wird Osteoporose diagnostiziert: Um zu prüfen, ob tatsächlich eine Osteoporose vorliegt, macht sich der Arzt im Gespräch als Erstes ein Bild über die Vorgeschichte des Patienten. Dabei fragt er zum Beispiel nach Knochenbrüchen, Bewegungseinschränkungen, Rückenschmerzen, Ernährung und körperlicher Aktivität. Ein Blutbild zeigt, ob andere Erkrankungen Ursache für die erhöhte Frakturgefahr •• 2/2017 DURCHBLICK  23 RATGEBER Foto: Fotolia


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