Den Preis wert
Ein Implantat ist teuer, keine Frage. Doch die Kosten für
den Zahnersatz sind eine lohnende Investition in die eigene
Gesundheit. Eine Zahnzusatzversicherung kann helfen
Der Heil- und Kostenplan
Er habe, scherzt der Patient nach einer
überstandenen Behandlung gern, nun
den Wert eines Kleinwagens im Mund.
Das klingt übertrieben, ist aber gar
nicht so weit hergeholt: Moderner,
qualitativ hochwertiger Zahnersatz hat
seinen Preis. Wie hoch genau der ist,
kann der Patient vor einer Behandlung
im sogenannten Heil- und Kostenplan
einsehen. Darin schreibt der Zahnarzt
detailliert auf, welcher Befund vorliegt,
welche Therapie er vorschlägt und wie
sich die entstehenden Kosten zusammensetzen.
Dazu zählen beispielsweise
die Kosten für das Material, fürs
Labor und für die Arbeitsleistung des
Zahnarztes.
Verschiedene Faktoren
Wie viele Implantate werden gesetzt?
Welche Implantattypen werden gesetzt
und mit welcher Methode geschieht
das? Handelt es sich um einen
leichten Routineeingriff oder einen
schwierigen Fall? So müssen Patienten
pro Implantat mit 1250 bis 3000 Euro
rechnen. Etwa genauso viel wie das
Implantat kostet der Zahnersatz, also
die Krone oder Brücke. Ist vor dem Einsetzen
des Implantats ein Knochenaufbau
notwendig, muss der ebenfalls
bezahlt werden. Gesetzliche Krankenkassen
zahlen einen FestkostenzuPräzise
Was kostet das?
schuss auf die konventionelle Versorgung
mit Zahnersatz. Für das
Implantat selbst und das Einsetzen
sowie sämtliche Leistungen drum
herum zahlen die gesetzlichen
Krankenkassen nicht.
Handarbeit
Wer sich seinen Heil- und Kostenplan
genau ansieht, wird feststellen, dass
ein Großteil der Kosten für das Implantat
und den Zahnersatz auf das Labor
entfällt. Der Grund ist einfach: Einen
Zahn herzustellen ist handwerkliche
Präzisionsarbeit. Die erfordert nicht
nur viel Geschick und fachliches Knowhow,
sondern auch sehr viel Zeit.
Schließlich muss jedes Stück individuell
angefertigt werden, Farbe und Form
sollen schließlich zum Patienten passen.
Das gilt in jedem Fall, ganz gleich,
ob das im Rahmen der Regelversorgung
geschieht oder ob sich der Patient
für eine Variante entschieden hat,
die über diese Regelversorgung hinausgeht.
Ein Zahnersatz entsteht immer
in mehreren Arbeitsschritten, der
Aufwand ist enorm und die Materialien
müssen hohen Standards gerecht werden
– schließlich sollen sie so lange
wie nur möglich halten und gleichzeitig
dem Originalzahn so nahe wie möglich
kommen.
Zahnzusatzversicherung
Eine Zahnzusatzversicherung kann
helfen, die Kosten für den Zahnersatz
zu tragen. Sie sollte aber genau auf den
jeweiligen Patienten zugeschnitten
sein. Ein Angebot sollte sich immer an
drei Faktoren orientieren. Erstens:
dem aktuellen Zahnbefund. Zweitens:
dem potenziellen zukünftigen Handlungsbedarf,
bereits bestehender wird
nicht mitversichert. Drittens: dem individuellen
finanziellen Spielraum. Auf
Basis dieser Informationen sollte ein
Versicherungsmakler eine individuell
angepasste Versicherung erstellen. Es
gibt in Deutschland nur wenige Experten
für Zahnzusatzversicherungen. Die
meisten arbeiten direkt mit den Zahnarztpraxen
zusammen. Fragen Sie daher
am besten Ihren Zahnarzt, ob er
Ihnen einen Makler empfehlen kann.
Tassilo Pollmeier vom Deutschen
Zahnversicherungsservice (DZVS)
empfiehlt, darauf zu achten, dass eine
solche Versicherung nicht nur Zahnersatz
abdeckt, sondern auch zahnerhaltende
Maßnahmen.
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