Moderne Diagnostik revolutioniert Prostatakrebs-Vorsorge
Eine große Chance für
die Männergesundheit
Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata eröffnet bessere
Möglichkeiten zur Früherkennung von Prostatakrebs. Sie liefert zuverlässigere Ergebnisse als andere
Untersuchungsmethoden – und das völlig schmerzfrei.
Für viele Frauen ist eine Mammographie
zur Brustkrebsvorsorge heute eine Selbstverständlichkeit.
Dank der regelmäßigen
Untersuchung können Gewebeauffälligkeiten
früh erkannt und so besser behandelt
werden.
Bei Männern hingegen hat sich das Thema
Krebsvorsorge nicht im gleichen Maße
etabliert. Viele scheuen die Untersuchung
ihrer Prostata. Gängige Diagnoseverfahren
liefern zudem mitunter irreführende
Ergebnisse. Den Durchbruch könnte ein
modernes Verfahren zur Krebs-Früherkennung
bringen, die multiparametrische
MRT der Prostata.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebs-
erkrankung des Mannes. Die Vorsorge
erfolgt in der Regel in Form einer Tastuntersuchung
und einer Bestimmung des
PSA-Wertes (prostataspezifisches Antigen)
im Blut. Dieser Wert allein ist jedoch
nicht eindeutig. Weder ist bei Werten im
Normbereich ein Prostatakrebs ausgeschlossen
noch ist Krebs bei erhöhten
PSA-Werten bewiesen. Selbst bei einer
Stanzbiopsie, bei der Gewebeproben an
mehreren zufällig ausgewählten Stellen
entnommen werden, können Krebsherde
übersehen werden.
„Viel genauere Ergebnisse liefert die
nicht-invasive und damit schonendere
Untersuchung mithilfe der multiparametrischen
Magnetresonanztomographie
(mpMRT) der Prostata“, erklärt Dr. Joachim
Struck vom Standort „Im Quartier 21“
der Radiologischen Allianz in Hamburg.
„Sie ist das derzeit sicherste und beste
Verfahren zur biopsiefreien Diagnostik,
Vorsorge und Früherkennung."
Die Nachweisempfindlichkeit der mpMRT
ist mit 85 Prozent anderen Verfahren wie
der Tastuntersuchung oder dem transrektalen
Ultraschall weit überlegen. Mit ca.
90-prozentiger Sicherheit können die Radiologen
Prostatakrebs mit dieser neueren
Methode ausschließen.
Die von der Radiologischen Allianz genutzten
MRT-Geräte liefern hochkontrast- und
strukturauflösende Bilder, welche von geübten
Experten interpretiert werden. „Wir
können Erkrankungen schon im Frühstadium
präzise erkennen, so dass auf eine
anschließende Biopsie verzichtet werden
kann“, erläutert Dr. Martin Simon von der
Radiologie am Rothenbaum.
Die präzise Darstellung leistet die mpMRT
mit verschiedenen Verfahren der optimierten
Bildgebung. Sie liefern Daten zur Morphologie
(Form, Struktur) der Prostata,
Diffusion (biochemische Information) und
Perfusion (Grad unterschiedlicher Durchblutung).
Bei Verdacht auf einen Tumor
kann dessen Lage, Größe und Ausdehnung
exakt bestimmt und auch der Befall benachbarter
Organe, der Lymphknoten und
Knochen abgeklärt werden. Mithilfe der
mpMRT können auch Karzinome entdeckt
werden, die nicht lebensbedrohlich sind
und mittels regelmäßiger Kontrollen überwacht
werden können.
„Es kommen häufig Patienten zu uns, die
von der plötzlichen Verdachtsdiagnose
einer möglichen Krebserkrankung verunsichert
sind. In diesen Fällen stellen wir
eine genaue Diagnose und ermöglichen
4 DURCHBLICK 1/2018