Gut zu wissen
Die wichtigsten
Methoden in der
Radiologie
Von A wie Angiografie bis S wie Szintigrafie –
so funktionieren die verschiedenen bildgebenden Verfahren
Angiografie
Die Angiografie hilft dem Arzt, Gefäßerkrankungen und
Durchblutungsstörungen zu diagnostizieren. Sie kann
mithilfe von Röntgenverfahren, Computertomografie oder
Magnetresonanztomografie durchgeführt werden. Ein dem
Patienten gespritztes Kontrastmittel macht die Gefäße
auf den Aufnahmen gut sichtbar. Aufgrund der Verteilung
der Substanz können Rückschlüsse auf die Durchblutungssituation
gezogen werden. Man unterscheidet zwischen der
Arteriografie zur Diagnostik von Arterien, der Phlebografie
zur Untersuchung von Venen und der Lymphografie zur
Darstellung der Lymphabflussbahnen.
Computertomografie (CT)
Im Gegensatz zu klassischen Röntgenaufnahmen bildet
die Computertomografie das Innere des Körpers nicht nur
zweidimensional ab. Aus mehreren Röntgen-Schichtaufnahmen
kann der Computertomograf ein dreidimen-
sionales Bild rekonstruieren, das sich auf dem Bildschirm
drehen, kippen, einfärben und aus unterschiedlichen Blickwinkeln
betrachten lässt.
Die Technik wird vor allem für die Diagnostik von Tumoren
und Herzerkrankungen (z. B. Herzinfarkt), Erkennung von
Schlaganfällen und inneren Blutungen sowie in der Versorgung
von Schwerstverletzten eingesetzt.
Interventionelle Radiologie
Mithilfe radiologischer Bildgebung können Krankheiten
nicht nur diagnostiziert, sondern auch gezielt minimalinvasiv
behandelt werden. Dabei kommen hauchdünne Instrumente
zum Einsatz, die der Arzt über winzige Schnitte
in Leiste, Armbeuge oder Handgelenk durch Blutgefäße
(endovaskulär) oder über die Haut (perkutan) bis zum
Ort der Erkrankung führt. Dank einer Live-Sichtkontrolle
durch Röntgen, Sonografie, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie
kann er die Mini-Werkzeuge sicher
an den Ort ihres Einsatzes schieben und dort einsetzen.
Magnetresonanztomografie (MRT)
Unser Körper besteht zu 60 Prozent aus Wasserstoffmolekülen
– deren positiv geladene Kerne, die Protonen, lassen
sich durch ungefährliche Magnetfelder beeinflussen.
Dieses Prinzip macht sich die MRT, auch Kernspintomografie
genannt, zunutze: Wird in der Röhre des Geräts ein
starkes magnetisches Feld erzeugt, reagieren die Elementarteilchen,
je nach Gewebeart, unterschiedlich. Aus
diesen Daten errechnet der Computer Schichtbilder der
untersuchten Körperregion. So gelingen detaillierte Darstellungen
von Gehirn und inneren Organe, Wirbelsäule
und Gelenken sowie Tumoren und Entzündungen. Eine
Weiterentwicklung des Verfahrens, die funktionelle MRT
(fMRT), macht in einer Art Film dynamische Stoffwechselvorgänge
sichtbar.
Mammografie
Die Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust dient der
Früherkennung und Diagnostik von Brustkrebs. Veränderungen
in der Brust lassen sich nachweisen, bevor sie als
Knoten oder Verhärtung tastbar sind. Besonders gut sichtbar
ist sogenannter Mikrokalk: kleinste Kalkablagerungen,
die auf Umbauprozesse im Gewebe hindeuten.
Positronen-Emissionstomografie (PET)
Mit dem nuklearmedizinischen Verfahren, oft in Kombination
mit CT (PET-CT) oder MRT (MRT-PET), sind
Stoffwechselvorgänge im Körper darstellbar. Dafür werden
dem Patienten schwach radioaktiv markierte Substanzen
wie Traubenzucker, sogenannte Tracer, in die Blutbahn
injiziert. Sie reichern sich je nach Gewebeart unterschiedlich
stark in den Körperregionen an: Tumoren haben oft
einen anderen Energiestoffwechsel als gesundes Gewebe
– der Unterschied ist auf den PET-Bildern gut zu erkennen.
Neben der Krebsdiagnostik wird das Verfahren auch für
die Einschätzung von Demenzerkrankungen wie Morbus
Alzheimer oder auch Herzinfarkt verwendet.
18 DURCHBLICK 1/2018