Die MTRA sorgt im Zusammenspiel mit dem Patienten für eine optimale Bildqualität
„Bitte nicht mehr bewegen!“
Nach dieser letzten Anweisung
startet der MTRA die Röntgen-
aufnahme vom Schaltraum aus
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Die Untersuchung – eine
sichere Sache für den Patienten
Bevor es mit dem Röntgen richtig losgehen
kann, sind einige wichtige Schritte
notwendig. Sie dienen in erster Linie
dem Strahlenschutz des Patienten,
indem sie helfen, überflüssige oder zu
viele Röntgenaufnahmen in zu kurzer
Zeit zu vermeiden. Dazu gehört die
Begutachtung der Krankengeschichte
vonseiten des überweisenden Arztes.
Auch gilt es, Fragen nach den letzten
Röntgenuntersuchungen zu klären.
Bringen Sie daher immer Ihre alten
Röntgenaufnahmen mit sowie, soweit
vorhanden, Ihren Röntgenpass. Erst
wenn die Radiologin bzw. der Radiologe
auf Basis dieser Informationen eine
„rechtfertigende Indikation“ bestätigt
– die Röntgenaufnahmen als notwendig
bewertet –, beginnt die Untersuchung.
Sie wird meist geleitet von einer
medizinisch-technischen Radiologie-
Assistentin – kurz MTRA. Inzwischen
erlernen auch immer mehr junge
Männer diesen anspruchsvollen Beruf,
der umfangreiches medizinisches und
technisches Wissen erfordert.
In einer Kabine entkleidet der Patient
die zu untersuchende Körperregion.
Dann leitet ihn die MTRA zum Röntgengerät
und fragt weibliche Patientinnen
zuvor, ob sie schwanger sind. Bei
Unsicherheit wird die Untersuchung
vorerst abgebrochen. Ansonsten erklärt
die MTRA dem Patienten, was sie vorhat,
und bringt ihn in die richtige Position
– auf einer Untersuchungsliege
(1)
oder stehend vor dem Wandstativ (2)
des Röntgengerätes. Der strahlungsempfindliche
Unterleib wird mit einer
Bleischürze oder Ähnlichem geschützt.
Anschließend richtet die MTRA die
Röntgenröhre (3) auf den betroffenen
Körperteil, kontrolliert sorgfältig die
Einstellungen am Gerät, reguliert eventuell
nach – und gibt dem Patienten
letzte Anweisungen. Am wichtigsten ist:
„Bitte nicht mehr bewegen! “
Dann verlässt die MTRA kurz den
Röntgenraum, um im abgeschirmten
Schaltraum (4) die Aufnahme auszulösen
– sie dauert meist nur wenige
Sekunden. Der Patient darf sich danach
wieder entspannen. Oft wird noch ein
zweites Bild aus einer anderen Perspektive
erstellt. Am Ende überprüft die
MTRA am Bildschirm im Schaltraum
die Qualität der Bilder (5). Sind sie
gelungen, was in der Regel der Fall ist,
kann sich der Patient anziehen. Erkennt
die MTRA einen sehr auffälligen
Befund, informiert sie den radiologischen
Facharzt sofort. Im normalen Ablauf
leitet die MTRA die Aufnahmen zur
Befundung an den Radiologen weiter
und protokolliert die Aufnahmedaten
sowie die eingesetzte Strahlendosis.
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Radiologie im Alltag
12 DURCHBLICK 1/2018