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DRG Magazin 2/2017

Körpersprache Wie wirbt man für einen Ganzkörperscanner? Das britische Unternehmen EMI setzte 1975 auf ein Bikinimodel, fl ankiert von den stolzen Entwicklern, ganz seriös in Anzug und Krawatte Um ihren ersten Ganzkörperscanner an den Mann zu bringen, griff die Firma EMI 1975 auf die ebenso simple wie bewährte Vermarktungsstrategie „sex sells“ zurück: Eine leicht bekleidete Frau rekelte sich auf der CT-Liege und sollte so Kunden signalisieren, wie bequem und unkompliziert eine Untersuchung mit dem neuen „CT5000“ doch sei. Für den seriösen Touch sorgten die ihr zur Seite stehenden Entwickler des Geräts. Das arbeitete mit einer Messzeit von 20 Sekunden im Vergleich zu den ersten Computertomografen tatsächlich blitzschnell: Der erste Prototyp, der 1969 entstand, brauchte noch ganze neun Tage Messzeit, um ein Tierpräparat abzutasten, und lieferte erst nach weiteren zweieinhalb Stunden Berechnungszeit Schichtbilder. Zwei Jahre später wurde das erste Kopf-CT für Patienten im Londoner Marley Hospital aufgebaut. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich die Technik mit rasender Geschwindigkeit weiter. Firmen und Forscherteams lieferten sich ein Wettrennen um immer schärfere Bilder und kürzere Messzeiten. Heute dauert die Messzeit einer CT-Untersuchung großer Körperabschnitte (wie etwa ganzer Brust- und Bauchraum) nur noch wenige Sekunden, so dass man sehr unterschiedliche und komplexe Fragestellungen mithilfe dieser Methode klären kann. WEB-TIPP Ärztliche Befunde enthalten meist viele Fachbegriffe, mit denen Patienten oft nur wenig anfangen können. Kommt dann im Gespräch mit dem Arzt noch die Aufregung dazu, fragt man sich im Nachhinein: Was habe ich jetzt eigentlich? Genau hier setzt die Website  www.washabich.de an, die Befunde in eine leicht verständliche Sprache übersetzt. Und das kostenlos, denn die Seite wird ehrenamtlich betrieben und mit Sponsorenmitteln unterstützt. Die „Übersetzer“ sind Medizinstudenten ab dem achten Fachsemester, zudem praktizierende Ärztinnen und Ärzte sowie Ärztinnen und Ärzte im Ruhestand. Arztbefunde: endlich verständlich 4 DURCHBLICK 2/2017 RADIOLOGIE


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