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Beschleunigung und Unterbrechung des Blutfl usses abgebildet. Ist eine PAVK sicher festgestellt und eine Behandlung erforderlich, kommen zur deren genauer Planung radiologische Verfahren wie die Magnetresonanztomografi e (MRT) oder Computertomografi e (CT) zur Darstellung der betroff enen Gefäße zum Einsatz – sie heißen entsprechend MR-Angiografi e und CT-Angiografi e. Für die Diagnostik wird meist ein Kontrastmittel in die Blutbahn des Patienten gespritzt – auf diese Weise können Arterien und die Engstellen detailliert sichtbar gemacht werden. Verschiedene Therapiewege Patienten, bei denen eine PAVK im Stadium I oder IIa vorliegt – die also noch Strecken über 200 Meter ohne Schmerzen fußläufi g bewältigen können –, werden in der Regel konservativ behandelt. Das heißt: ohne Operation. Hier stehen vor allem die Anpassung des Lebensstils und die Reduktion der Risikofaktoren im Fokus (siehe Kasten „So halten Sie Ihre Arterien gesund“). Ergänzend werden oft Medikamente zur Blutverdünnung, meist das „gute alte Aspirin“, und gezieltes Gehtraining eingesetzt. Auf diese Weise kann der Patient in dieser Phase einer weiteren Gefäßschädigung und deren Folgen sehr gut selbst entgegenwirken (s. Interview mit Professor Huppert rechts). Bei fortgeschrittenen Stadien muss die Durchblutung durch einen ärztlichen Eingriff wiederhergestellt werden. Je nach Ausprägung der Verengung oder des Verschlusses stehen zwei Methoden zur Verfügung: das sogenannte interventionelle Verfahren, das minimalinvasiv ohne Vollnarkose speziellen Blutdruckmessgerätes per Doppler-Ultraschall durchgeführt. Bei dieser besonderen Art der Sonografi e wird die Blutströmung in den Gefäßen durch ein Geräusch nachgewiesen, das Aufschluss über den arteriellen Durchfl uss gibt. Ebenso kann das Tasten des Pulses an Leiste, Kniekehle und Füßen Informationen über die Durchblutung geben. Ist der Puls kaum oder nicht tastbar und auf beiden Seiten unterschiedlich stark, sind das Symptome einer Gefäßenge. MEDIZIN AKTUELL Sichere Beurteilung durch den Radiologen Besteht ein begründeter Verdacht, werden im nächsten Schritt Ort und Ausmaß des Gefäß-Engpasses mithilfe bildgebender Untersuchungen bestimmt. Hierfür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung: Mit der meist am Anfang stehenden sogenannten Farbdoppler Sonografi e kann der Blutfl uss farblich dargestellt werden. Verengungen und Verschlüsse werden als So halten Sie Ihre Arterien gesund • Auf Nikotin verzichten: Zigarettenkonsum gilt als wichtigster Risikofaktor für PAVK. Raucher leiden rund dreimal häufiger unter der arteriellen Durchblutungsstörung als Nichtraucher. Das Aufhören ist unter guter Anleitung in Rauchentwöhnungskursen, z. B. über die Krankenkassen, gar nicht so schwer. • Diabetes kontrollieren: Eine symptomatische PAVK tritt bei Diabetikern drei- bis fünfmal häufiger auf als bei Nichtdiabetikern. Deshalb ist es wichtig, einen Diabetes mellitus mithilfe des Arztes gut einzustellen sowie mit gesunder Ernährung und Gewichtsreduktion vorzubeugen. • Bluthochdruck senken: Ein erhöhter Blutdruck ist für die Arterien eine mechanische Belastung, der sie langfristig nicht gewachsen sind. Bluthochdruck ist daher ein großer Risikofaktor für Arteriosklerose und damit für die PAVK. Normalisierung des Blutdrucks durch z. B. gute Ernährung oder Sport hilft vorzubeugen. • Blutfettwerte in Schach halten: Fettstoffwechselstörungen erhöhen die Gefahr von Gefäßverkalkungen. Das „schlechte“ LDL-Cholesterin sollte bei PAVK-Patienten unter 100 mg/dl liegen. Auch hier spielt Ernährung eine Schlüsselrolle. • Regelmäßig bewegen: Die Deutsche Gefäßliga und die Deutsche Gesellschaft für Angiologie empfehlen gezieltes Gehtraining zur konservativen Behandlung einer PAVK in Stadium I und II. Durch die Muskelaktivität bilden sich neue Blutgefäße um die Engstelle herum: Das verringert die Schmerzen und steigert die Gehleistung erheblich. In jeder größeren Stadt gibt es Gefäßsportgruppen: für kontrolliertes Training mit Gleichgesinnten. Radeln bringt Schwung in die Durchblutung 22 DURCHBLICK 1/2018 Fotos: stevecoleimages/istock, PR, © Jan-Otto/istock


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