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DRG Magazin 1/18

GUT ZU WISSEN Die wichtigsten Methoden in der Radiologie Von A wie Angiografie bis S wie Szintigrafie – so funktionieren die verschiedenen bildgebenden Verfahren Angiografie Die Angiografie hilft dem Arzt, Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen zu diagnostizieren. Sie kann mithilfe von Röntgenverfahren, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie durchgeführt werden. Ein dem Patienten gespritztes Kontrastmittel macht die Gefäße auf den Aufnahmen gut sichtbar. Aufgrund der Verteilung der Substanz können Rückschlüsse auf die Durchblutungssituation gezogen werden. Man unterscheidet zwischen der Arteriografie zur Diagnostik von Arterien, der Phlebografie zur Untersuchung von Venen und der Lymphografie zur Darstellung der Lymphabflussbahnen. Computertomografie (CT) Im Gegensatz zu klassischen Röntgenaufnahmen bildet die Computertomografie das Innere des Körpers nicht nur zweidimensional ab. Aus mehreren Röntgen-Schichtaufnahmen kann der Computertomograf ein dreidimen- sionales Bild rekonstruieren, das sich auf dem Bildschirm drehen, kippen, einfärben und aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten lässt. Die Technik wird vor allem für die Diagnostik von Tumoren und Herzerkrankungen (z. B. Herzinfarkt), Erkennung von Schlaganfällen und inneren Blutungen sowie in der Versorgung von Schwerstverletzten eingesetzt. Interventionelle Radiologie Mithilfe radiologischer Bildgebung können Krankheiten nicht nur diagnostiziert, sondern auch gezielt minimalinvasiv behandelt werden. Dabei kommen hauchdünne Instrumente zum Einsatz, die der Arzt über winzige Schnitte in Leiste, Armbeuge oder Handgelenk durch Blutgefäße (endovaskulär) oder über die Haut (perkutan) bis zum Ort der Erkrankung führt. Dank einer Live-Sichtkontrolle durch Röntgen, Sonografie, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie kann er die Mini-Werkzeuge sicher an den Ort ihres Einsatzes schieben und dort einsetzen. Magnetresonanztomografie (MRT) Unser Körper besteht zu 60 Prozent aus Wasserstoffmolekülen – deren positiv geladene Kerne, die Protonen, lassen sich durch ungefährliche Magnetfelder beeinflussen. Dieses Prinzip macht sich die MRT, auch Kernspintomografie genannt, zunutze: Wird in der Röhre des Geräts ein starkes magnetisches Feld erzeugt, reagieren die Elementarteilchen, je nach Gewebeart, unterschiedlich. Aus diesen Daten errechnet der Computer Schichtbilder der untersuchten Körperregion. So gelingen detaillierte Darstellungen von Gehirn und inneren Organe, Wirbelsäule und Gelenken sowie Tumoren und Entzündungen. Eine Weiterentwicklung des Verfahrens, die funktionelle MRT (fMRT), macht in einer Art Film dynamische Stoffwechselvorgänge sichtbar. Mammografie Die Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust dient der Früherkennung und Diagnostik von Brustkrebs. Veränderungen in der Brust lassen sich nachweisen, bevor sie als Knoten oder Verhärtung tastbar sind. Besonders gut sichtbar ist sogenannter Mikrokalk: kleinste Kalkablagerungen, die auf Umbauprozesse im Gewebe hindeuten. Positronen-Emissionstomografie (PET) Mit dem nuklearmedizinischen Verfahren, oft in Kombination mit CT (PET-CT) oder MRT (MRT-PET), sind Stoffwechselvorgänge im Körper darstellbar. Dafür werden dem Patienten schwach radioaktiv markierte Substanzen wie Traubenzucker, sogenannte Tracer, in die Blutbahn injiziert. Sie reichern sich je nach Gewebeart unterschiedlich stark in den Körperregionen an: Tumoren haben oft einen anderen Energiestoffwechsel als gesundes Gewebe – der Unterschied ist auf den PET-Bildern gut zu erkennen. Neben der Krebsdiagnostik wird das Verfahren auch für die Einschätzung von Demenzerkrankungen wie Morbus Alzheimer oder auch Herzinfarkt verwendet. 14 DURCHBLICK  1/2018


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